Klima Allianz nimmt Fahrt auf

Andreas Lange (li.) unterzeichnete im November 2019 die Gründungsurkunde des Klima Allianz Schwerin e.V. Fotos: WEMAG/SRK
Andreas Lange (li.) unterzeichnete im November 2019 die Gründungsurkunde des Klima Allianz Schwerin e.V. Fotos: WEMAG/SRK

Schwerin • Nachdem die Stadtvertreter den Klimanotstand ausgerufen haben, soll Schwerin bis 2035 klimaneutral sein. Das bedeutet, dass die Stadt ausschließlich mit Energie aus erneuerbaren Quellen versorgt wird. Einige Unternehmen und Organisationen haben die Initiative ergriffen und den Klima Allianz Schwerin e.V. gegründet, um gemeinsam das große Ziel voranzubringen. Bedingt durch die Corona-Pandemie konnte der Verein noch nicht richtig Fahrt aufnehmen. Das soll sich nun ändern.

„Auf der jüngsten Vorstandssitzung haben wir zahlreiche Projektvorschläge unserer Mitglieder diskutiert. Die Bandbreite reicht von der Fassaden- und Dachbegrünung über einen autofreien Samstag bis zu einer öffentlichen Wasserstofftankstelle“, berichtet Stephanie Mottl (Foto links), Leiterin der Vereinsgeschäftsstelle, die ihren Sitz beim Nahverkehr Schwerin hat. Bereits fest geplant ist ein Klima-Kino mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Dabei sollen auch Filme zur Klimakrise und der nachhaltigen Stadtentwicklung über die Leinwand laufen.

Der Klima Allianz Schwerin e.V. will Umwelt und Klimaschutz für alle Bürger sichtbar und erlebbar machen und zeigen, wie Klimaschutz funktioniert. Hierfür suchen die Mitglieder stets neue Ansätze und Lösungen aus der Region. Basis für die Umsetzung sind unter anderem die sogenannte Schweriner Erklärung sowie das Integrierte Klimaschutzkonzept der Landeshauptstadt Schwerin.

Joggen und Müll sammeln

Da der diesjährige Frühjahrsputz in Schwerin ausfallen musste, hatte die Klima Allianz zum Tag der Umwelt am 5. Juni ihre Mitglieder zum Plogging aufgerufen. „Beim Plogging geht es darum, zu joggen und dabei auch den Müll entlang des Laufweges zu sammeln. Die sportlich aktiven Mitarbeitenden der WEMAG waren hierbei besonders engagiert“, resümiert Stephanie Mottl und bedankt sich bei allen Beteiligten.

Auch Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier unterzeichnete die Schweriner Erklärung und fordert die Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen beim Klimaschutz auf
Auch Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier unterzeichnete die Schweriner Erklärung und fordert die Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen beim Klimaschutz auf

Jeder kann Mitglied werden

„Klimaschutz wird nur dann erfolgreich sein, wenn die Stadtgesellschaft gemeinsam darauf hinarbeitet, wenn verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Handlungs- und Einflussmöglichkeiten sich dafür engagieren. Der Klima Allianz Schwerin e.V. will deshalb in Zukunft möglichst viele Menschen aus allen Bereichen unserer Gesellschaft für den Klimaschutz und als Mitglieder der Klima Allianz gewinnen und so einen wesentlichen Beitrag für den Klimaschutz in Schwerin leisten“, sagte Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier bei der Unterzeichnung der Schweriner Erklärung. Zu den Gründungsmitgliedern des Klima Allianz Schwerin e.V. gehört auch die Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungsgesellschaft mbH (SAS). „Damit unterstreichen wir unser Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz“, sagt SAS-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Klima Allianz Andreas Lange. Das Unternehmen kann dabei schon einige Erfolge vorweisen. Mit dem Bau der Bioabfallverwertungsanlage hat die SAS ein Leuchtturmprojekt gesetzt. Hier entsteht aus dem Biomüll neben Kompost vor allem Strom, der in das Netz der Stadtwerke fließt. Außerdem tankt das Elektroauto des SAS-Außendienstes an der am Eingang montierten Ladesäule regelmäßig ganz frischen Ökostrom. Eine zweite Ladestation befindet sich am Firmensitz in der Ludwigsluster Chaussee.

Digitalisierung spart Ressourcen

Mit dem Einsatz innovativer Technik kommunizieren die ersten Entsorgungsfahrzeuge des SAS-Fuhrparks seit einiger Zeit über digitale Kanäle. Das erleichtert die Arbeit der Kraftfahrer und erweitert den Kundenservice. „Die Digitalisierung bringt uns im laufenden Betrieb deutliche Vorteile. Wir sparen Zeit und Papier und können unseren Kunden einen noch besseren Service bieten“, erklärt Andreas Lange.

Für das Erreichen der Klimaschutzziele hat die SAS bei sechs Testfahrzeugen ein Camera Monitor System installiert, das unter anderem die Fahrweise und den Kraftstoffverbrauch registriert. „Die wöchentliche Auswertung erfolgt nach einem Punktesystem. Anschließend besprechen wir mit den Fahrern die Situationen, bei denen noch mehr Kraftstoff eingespart werden kann“, erläutert Stephan Wilmer (Foto rechts), der ebenfalls im Vorstand der Klima Allianz Schwerin tätig ist. Er kündigt an, dass in den nächsten Jahren die gesamte Fahrzeugflotte auf alternative Antriebe umgestellt werden soll.

Srk

Fotos: WEMAG/SRK

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