Mit voller Kraft im Aufsichtsrat

Gerade in der Herbst- und Winterzeit trainiert Bahnradsportler Stefan Nimke im Kraftraum für die bevorstehenden nationalen und internationalen Wettkämpfe Fotos: maxpress/srk
Gerade in der Herbst- und Winterzeit trainiert Bahnradsportler Stefan Nimke im Kraftraum für die bevorstehenden nationalen und internationalen Wettkämpfe Fotos: maxpress/srk

Schwerin • Nach der Kommunalwahl 2019 ist der 42-Jährige Stefan Nimke von der CDU/FDP-Fraktion in den Aufsichtsrat der Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungsgesellschaft mbH (SAS) entsandt worden. Damit betritt der Leistungssportler eine neue Laufbahn, in die er sich mit ganzer Kraft einbringen möchte.

Seine erste Aufsichtsratssitzung bei der SAS war für ihn sehr angenehm, es herrschte eine offene Atmosphäre. „Ich möchte das Unternehmen ganzheitlich kennenlernen, um ein Verständnis für die Arbeitsabläufe und Entscheidungen entwickeln zu können“, nimmt sich Stefan Nimke fest vor. Er freut sich schon auf diese Tätigkeit. Für ihn ist es wichtig, unbefangen an neue Herausforderungen heranzugehen, die außerhalb seines Sports liegen.

In der Stadtvertretung arbeitet der gebürtige Hagenower im Ausschuss Sport, Soziales, Bildung. Vor allem ist der Sport ein Themengebiet, in dem er sich engagieren kann. „Schwerin ist eine Sportstadt“, unterstreicht der Leistungssportler und verweist auf die zahlreichen aktiven Sportvereine. Auch Veranstaltungen wie der Fünf-Seen-Lauf und Segelsportwettkämpfe würden Schwerin weit über die Landesgrenzen hinaus bekannter machen. Einen großen Werbeeffekt für die Landeshauptstadt verspricht sich der Stadtvertreter auch von der Deutschland-Tour der Radprofis, bei der Schwerin im August das erste Etappenziel bildet.

„Mit dem Radsport habe ich 1987 bei ­Dynamo Schwerin Ost angefangen und bin nach der Wende 1992 beim Polizei-Sportverein Schwerin wieder in den Sport eingestiegen“, erinnert sich der heutige Polizeiobermeister. 1993 steht er zum ersten Mal auf einer Radrennbahn, das war in Rostock. Ein Jahr später ist er bereits Deutscher Jugendmeister Bahn. 1995 nimmt der Bund Deutscher Radfahrer Stefan Nimke in die Nationalmannschaft auf, mit der er sich die erste WM-Medaille bei den Junioren holt.

Von 1997 bis 2005 wird er mehrfacher Landesmeister, Deutscher Meister, Europameister, Weltcupsieger und WM-Medaillen-Gewinner. 2005 gibt es einen Disziplinwechsel vom 1.000-Meter-Zeitfahren zum Sprint und 2013 einen Wechsel vom Bund Deutscher Radfahrer zum Deutschen Behindertensportverband, Bereich Para-Cycling. Er wird Tandempilot von Kai Kruse und gewinnt mit ihm Bronze bei den Paralympischen Spielen 2016 und ist somit der erste Deutsche, der Medaillen bei Olympischen und Paralympischen Spielen erringen konnte. Seit 2018 ist Tim Kleinwächter neuer Tandempartner. Während seiner bisherigen sportlichen Laufbahn ist Stefan Nimke 16 Mal Deutscher Meister geworden und hat auch zahlreiche internationale Titel eingefahren, darunter einen Olympiasieg sowie sechs Weltmeister- und sechs Europameistertitel.

Dass Stefan Nimke Ende dieses Jahres den Leistungssport an den Nagel hängt, scheint beschlossene Sache. „Dann will ich alles neu sortieren und kann mir mehr Zeit für meine Familie nehmen“, nimmt er sich vor. So möchte er zum Beispiel Sonnenuntergänge an der Ostsee genießen und sich auch mehr der Gartenarbeit widmen. Denn dabei kann er komplett abschalten.

Srk

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